„Weisst du Birgit, wir hatten schon diesen kleinen Delphin für unseren
Eric besorgt. Er sollte sein erstes Kuscheltier werden. Nun wird es sein erstes und letztes…“, erzählte mir Maja im Beratungsgespräch.
Die letzten Tagen waren hart für sie und ihre Frau Lara gewesen. So sehr
hatten sie sich auf ihr erstes Kind gefreut und mussten dann nur ein paar Tage vor dem errechneten Geburtstermin erfahren, dass das Herz nicht mehr schlägt. „Eine totale Katastrophe - der Boden
tut sich auf und man weiss nicht, wann man unten aufkommt“, beschrieb Lara die Situation.
„Sie sind ja noch jung - werden Sie doch einfach wieder schwanger!“,
sagte man ihnen als Trost. „Aber weisst du, Birgit, für uns ist das ja nichts mit eben mal schwanger werden. Für uns ist das immer ein langwieriger Prozess!“
Ja, so erlebe ich es immer wieder. Nicht nur bei den
gleichgeschlechtlichen Elternpaaren sondern auch bei vielen anderen Paaren, die Unterstützung durch die Kinderwunschbehandlung benötigen, ist das „nicht einfach mal so“ möglich. Sie haben oft
schon lange Wege hinter sich, bis es endlich zu diesen Schwangerschaften gekommen ist und es wird wieder ein langer und beschwerlicher Weg werden, sollten sie den Mut fassen, es nochmal zu
probieren.
Schon allgemein ist der oben erwähnte Tröstversuch eigentlich bullsh….,
aber er verletzt noch zusätzlich, wenn das Schwangerwerden mit viel grösseren Hürden verbunden ist.
Wir sollten uns jederzeit hüten, irgendwelche Floskeln rauszuhauen - sie
bringen nichts als Kummer und Pein.